Brandenburg veröffentlicht Hebammengutachten
Drei von vier Müttern sind mit der stationären Hebammenversorgung und Geburtshilfe in Brandenburg zufrieden bis sogar sehr zufrieden. Die Zahl der Hebammen ist im Land deutlich gestiegen, allerdings wird ein Drittel der Hebammen in den nächsten zehn Jahren das Rentenalter erreichen. Das geht aus dem „Hebammengutachten Brandenburg“ des Berliner IGES Instituts hervor, das im Auftrag des Gesundheitsministeriums erarbeitet wurde.
Hebammen-Förderrichtlinie des Landes Brandenburg
Mit der Hebammen-Förderrichtlinie unterstützt die Landesregierung seit August 2020 Hebammen finanziell bei der Ausbildungsbegleitung (Externat), bei der Gründung einer eigenen Praxis und bei Fortbildungen. Dafür stehen pro Jahr bis zu 250.000 Euro zur Verfügung. Bis Ende 2022 wurden zum Beispiel 41 Praxisgründungen bzw. Neu-Niederlassungen von Hebammen und zwei Geburtshausgründungen unterstützt. In diesem Jahr sind bis Ende August im Rahmen der Hebammenförderrichtlinie bereits Zuwendungen für die Gründung von insgesamt 14 Hebammenpraxen bzw. Neu-Niederlassungen sowie einer Geburtshausgründung bewilligt. Brandenburg ist neben Bayern und Sachsen das einzige Bundesland, dass eine solche Förderung für Hebammen anbietet.
Die Förderung kann beim Landesamt für Soziales und Versorgung (LASV) beantragt werden: https://lasv.brandenburg.de/lasv/de/zuwendungen/gesundheit/.
Das Gutachten steht als Kurz- und Langfassung auf der Website des Sozialministeriums Brandenburg zur Verfügung.
„Bündnis Gute Geburt“ fordert grundlegende Reform der Geburtshilfe in Deutschland
In Berlin hat sich das „Bündnis Gute Geburt“ gegründet. Die fünf Gründungsorganisationen – Arbeitskreis Frauengesundheit, Mother Hood, Deutscher Hebammenverband, Deutscher Frauenrat, Bundesarbeitsgemeinschaft kommunaler Frauenbüros und Gleichstellungsstellen – fordern konkrete Verbesserungen und einen grundlegenden Kulturwandel in der Geburtshilfe, der Mutter und Kind ins Zentrum rückt. Das Bündnis will dazu nicht nur Akteur*innen in Gesundheitswesen und Politik ansprechen, sondern auch die Gesellschaft über den besonderen Wert einer Geburt unter respektvollen, menschenwürdigen und sicheren Bedingungen aufklären.
Das Bündnis reagiert damit auf die anhaltenden Missstände in der Versorgung von Frauen und Familien rund um die Geburt und in den ersten Lebenswochen des Säuglings. Ihre Bedürfnisse werden oftmals ignoriert. Viele Gebärende durchleben dadurch psychisch belastende oder traumatische Geburten, die Frauen, Kinder und Familien prägen. Ebenso wirken sich massive strukturelle Defizite und eine mangelhafte Personalausstattung negativ auf die Arbeit von Hebammen und Ärzt*innen aus, die auch die Versorgung von Frau und Kind beeinträchtigen.
Das „Bündnis Gute Geburt“ sucht Mitstreiter*innen, die gemeinsam Veränderungen in der Geburtshilfe vorantreiben wollen.
Pressemitteilung des Bündnisses, 13.7.2022. Das Bündnispapier steht u.a. auf der Website der Bundesarbeitsgemeinschaft kommunaler Frauenbüros und Gleichstellungsstellen zum Download bereit.
Nationaler #Geburtshilfegipfel
Der Runde Tisch Lebensphase Elternwerden beim Arbeitskreis Frauengesundheit e.V. (AKF) hat ein Strategiepapier zur Situation der Geburtshilfe in Deutschland verfasst und ruft damit zu einem Nationalen #Geburtshilfegipfel auf.
Geburtshilfe in Deutschland ist in eine Schieflage geraten. Für den Status quo verantwortlich sind wesentlich die Strukturen in Schwangerschaftsbegleitung und Geburtshilfe, die stark auf die Risiken ausgerichtet sind und die Selbstbestimmung von Frauen nicht genügend unterstützen. Ziel des Strategiepapiers ist es, die Rahmenbedingungen der Geburtshilfe in Kliniken und außerklinisch so zu gestalten, dass sie die gesellschaftliche und politische Wertschätzung erfährt, die ihrer Bedeutung im Leben der Menschen entspricht.
Das Strategiepapier des Runden Tisches Elternwerden beim AKF e.V. steht samt Liste der Mitzeichnenden auf arbeitskreis-frauengesundheit.de als Download zur Verfügung.
Gesundheitsbericht Hebammen in Niedersachsen
Hebammen leisten einen wertvollen Beitrag zur gesundheitlichen Versorgung und Begleitung von Schwangeren und Müttern sowie ihren Neugeborenen und Säuglingen. In Niedersachsen drohen jedoch wie auch in anderen Bundesländern Versorgungsengpässe bei der Betreuung von Schwangeren vor, während und nach einer Geburt durch eine Hebamme bzw. einen Entbindungspfleger. Um die Versorgungslage objektiv einschätzen zu können, hat das Niedersächsische Landesgesundheitsamt (NLGA) einen Bericht zur Datenlage der Hebammenversorgung in Niedersachsen für das Jahr 2019 vorgelegt.
Niedersächsisches Landesgesundheitsamt: Gesundheitsbericht Hebammen in Niedersachsen, Auswertung der Jahresstatistik der unteren Gesundheitsbehörden für das Berichtsjahr 2019. Der Bericht steht auf der Webseite des NLGA zur Verfügung.
Niedersachsen | Bündnis 'Gesundheit rund um die Geburt'
Das Aktionsbündnis in Niedersachsen orientiert sich inhaltlich am Nationalen Gesundheitsziel "Gesundheit rund um die Geburt" mit seinen fünf definierten Unterzielen. Diese sollen in der Landespolitik verankert werden. Darüber hinaus fordert das Bündnis einen Landesaktionsplan. Mehr unter gesundheit-rund-um-die-geburt.de
Aktionsbüro Gesundheit rund um die Geburt in Niedersachsen
In Niedersachsen ist das Aktionsbüro Gesundheit rund um die Geburt bei der Landesvereinigung für Gesundheit und Akademie für Sozialmedizin Niedersachsen Bremen e. V. (LVG & AFS Nds. HB e. V.) eingerichtet. Zentrale Aufgabe des Aktionsbüros ist die Entwicklung eines landesweiten Aktionsplanes, um entsprechende Versorgungs- und Unterstützungsangebote in der geburtshilflichen Versorgung zu schaffen. www.gesundheit-rund-um-die-geburt-nds.de
Akademisierung der Hebammenausbildung
Am 1. Januar 2020 ist das neue Hebammengesetz (HebRefG) in Kraft getreten. Informationen dazu finden Sie beim Hebammenverband.
Hebammentag
Der Hebammentag findet jedes Jahr am 5. Mai statt.